3 Methoden für den Domainumzug inkl. E-Mails

Kategorie(n): Hosting, Tipps & Tricks
Veröffentlicht am 15.05.2022

3 einfache Methoden für deinen Domainumzug inkl. E-Mails

Der Umzug einer Domain inklusive E-Mail-Postfächern bereitet vielen Websitenbetreibern und Webentwicklern Sorgenfallten in die Stirn. Zu groß ist die Angst des Verlustes der eigenen Daten oder die der Kunden. Das muss nicht so sein! Ich zeige dir drei einfache Wege, eine Domain samt E-Mails sorgenfrei von einem Hostinganbieter zum Anderen umzuziehen.

Problem: Alter Provider löscht ggfs. alle E-Mails

Sehr viele Provider löschen alle gespeicherten E-Mails, sobald die Domain nicht mehr dort gehostet wird. Das heißt im schlimmsten Fall, dass die Daten bei falschen Vorgehen weg sind.

Kurzer Exkurs in die Welt der Internetprotokolle: POP3 vs. IMAP

Bevor wir uns die unterschiedlichen Möglichkeiten genauer ansehen, macht es Sinn, sich kurz mit den beiden gängigen Internetprotokollen, POP3 und IMAP, auseinanderzusetzen. Beide haben Ihre Eigenschaften und Tücken, die man für einen erfolgreichen Umzug kennen sollte. Zumindest wenn man das dahinter verstehen will.

POP3

Beim sogenannten Post-Office-Protocol werden die E-Mails, sobald du sie öffnest, lokal auf deinem Endgerät gespeichert und auf dem Server selbst gelöscht. Somit ist die Nachricht nur noch auf deinem Gerät vorhanden. Das birgt natürlich Risiken. Wenn dein Handy beim Lesen der E-Mail ins Wasser fällt, ist auch die E-Mail futsch.

Daher empfiehlt es sich bei der Verwendung von POP3 regelmäßig Backups zu machen. Früher, als die Serverkapazitäten noch nicht so groß wie heute waren, war POP3 durchaus sinnvoll und auch die gängigere Variante. Wie du jetzt aber aufgrund meiner Schreibweise wahrscheinlich vermutest, hat sich das mittlerweile geändert.

IMAP

Beim Internet Message Access Protocol dagegen arbeitest du direkt auf dem Server. Das heißt die E-Mails verbleiben auf dem Server und du kannst z.B. einsehen, ob du die E-Mail bereits gelesen hast oder nicht. Auch wenn du mit Ordnern in deinem Postfach arbeitest, ist die E-Mail die du gerade am Handy in den Ordner “Abrechnungen” verschoben hast auch auf dem PC dorthin gewandert.

Das ist auch der große Vorteil an IMAP. Der Nachteil dagegen ist die Ansammlung der Daten (auch umwelttechnisch). Warum soll ich mir Sorgen um den Speicherplatz machen, wenn der schier unendlich ist. Aber Vorsicht: E-Mail-Postfächer haben auch Begrenzungen. Da E-Mails an sich jedoch sehr kleine Dateien sind, kommen viele erst gar nicht an deren Grenze oder erreichen das Limit erst nach vielen Jahren. IMAP ist heutzutage das deutlich verbreitetere Format.

Variante 1: POP3 für die lokale Sicherung verwenden

Wenn deine E-Mails das IMAP verwenden, kannst du dieses für den Umzug auf POP3 umstellen und die E-Mails in deinem Client-Programm (Outlook, Spark, Thunderbird, …) herunterladen. Damit sind die E-Mails bei dir lokal auf dem Rechner gespeichert (und auf dem Server gelöscht).

Dann kannst du deine Domains umziehen, die E-Mail-Adressen dort wieder anlegen und die Nachrichten von deinem lokalen Rechner in die Postfächer importieren.

Variante 2: Zwischenparken in anderem E-Mail-Postfach

Eine weitere einfache und sichere Methode ist das Zwischenspeichern der E-Mails in einem anderen E-Mail-Konto.

Dazu erstellst du am besten eigene Ordner, die du nach den E-Mails benennst, die du umziehst. Aber eben ganz wichtig, nicht in der eigentlichen E-Mail, sondern in einer anderen. Wenn in der E-Mail eine gewisse Hierarchie vorhanden ist, dann kannst du in deinem Ordner noch Unterordner, wie z.B. Posteingang, Gesendet, usw. anlegen und die E-Mails separat dort speichern. Das macht auch für den Import Sinn, da du sonst leicht durcheinander kommst.

Nachdem du die E-Mails im separaten E-Mail-Konto gespeichert hast, kannst du die Domain umziehen, die E-Mail-Adressen dort wieder anlegen und mithilfe von Thunderbird oder (fast) jeden beliebigen anderen Client die E-Mails entsprechend zurück kopieren/verschieben. 

Diese Möglichkeit verwende ich gerne für Kunden, die keine zu umfangreichen E-Mail Postfächer haben. Bei einer Hierarchie mit 10+ Ordnern und 10.000+ E-Mails macht diese Methode keinen Sinn mehr. Hier sollte man dann am besten Variante 3 verwenden. 

Variante 3: Importer des neuen Providers verwenden

Manche Anbieter bieten sogenannte Import-Tools an. So gut wie jeder Provider hat ein solches Tool, das sie für interne Zwecke nutzen. Für Kunden stellen es leider noch die wenigsten zur Verfügung. Daher ein kleiner Tipp vorab: Frage hier ruhig bei deinem neuen Host nach. 

Diese Methode ist natürlich die mit Abstand beste Methode. Einer der Anbieter, der dieses Tool im Kundenbereich anbietet ist im übrigen All-inkl.com.

Das Vorgehen ist im Endeffekt ähnlich wie bei den vorherigen Methoden, nur dass du die Domain vor dem eigentlichen Umzug  schon anlegst und eigentlich keine E-Mails lokal speichern musst. Ich persönlich würde aber vor jedem Umzug, egal mit welcher Methode, sicherheitshalber ein Backup erstellen. Einfach „just in case“.

Hast du die „alte“ Domain beim neuen Anbieter angelegt und die E-Mail-Adressen angelegt (alle Warnungen ignorieren), findest du im „Webmailer“ die Funktion „Importieren“. Dort musst du nur noch die Serverdaten des alten Hosts angeben und den Import ausführen lassen.

Danach hast du deine E-Mails in der gleichen Hierarchie im neuen Postfach und musst nur noch den wirklichen Domainumzug mit Authentifizierungscode durchführen.

Wenn das bei deinem neuen Provider möglich ist, empfehle ich dir ganz klar diese Methode! Am wenigsten Aufwand und die sicherste Methode.

Fazit

  • Ein Domainumzug muss dich nicht nervös machen. Es gibt einfache und sichere Lösungen.
  • Wenn möglich, Import-Tool des neuen Providers verwenden. Frage hier auch gerne beim Support nett an. Jeder vernünftige Anbieter hat das für interne Zwecke selbst im Einsatz.
  • Bei kleineren bis mittleren E-Mail-Postfächer sind auch Variante 1 und 2 eine unkomplizierte Möglichkeit.

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